Mata
Hari Bar
Vorgeschichte
Das Haus
Weißgerbergasse 31 ist eines von 22 Häusern in der
Straße, die den 2. Weltkrieg nahezu schadlos
überstanden haben und
stammt etwa aus dem 16. Jahrhundert. Wie viele andere auch war es ein
typisches Haus eines Weißgerbers (Lederverarbeitendes
Handwerk). Im
Keller kann man noch den alten Brunnen sehen, der für den
hohen
Wasserverbrauch der Gerber unabdingbar war.
Die nächsten
Informationen stammen dann aber erst wieder aus
der Zeit kurz nach dem Krieg. Zu dieser Zeit befand sich eine Art
Gemischtwarenladen im Erdgeschoss. Die Wohnungen darüber waren
offensichtlich bewohnt, wie auf dem folgenden Bild unschwer erkennbar
ist.
Die Weißgerbergasse 31 bis 37
etwa in den 1960er Jahren.
Wie damals oft üblich, war das Fachwerk verputzt worden. Im
Haus Nummer
33, jetzt "Tafelberg" befand sich damals die "Altdeutsche Bierstube"
früher: "Zur Stadt Augsburg".
Die
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Die
Weißgerbergasse 31 bis 37 heute.
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Nach einer weiteren
Informationslücke durfte dann erstmals
(oder wieder) die Gastronomie ins Haus Nummer 31. "Die Kneipe" war bis
Anfang der 90er ein beliebtes Pilslokal, in dem sich
überwiegend die
Nachbarschaft traf.
Das
Mata Hari
Es begab sich Anno 1994. Ein
junges hübsches Mädel übernimmt
die klitzekleine Bar in der wohl schönsten Straße
Nürnbergs. "Die
Kneipe".
Zunächst
unentschlossen, suchte sie alsbald nach einem neuen
Namen, der das etwas angestaubte Image der "Kneipe" aufbessern sollte.
Nach einiger Zeit der
Ratlosigkeit fragte sie auch einige
ihrer zahlreichen, meist männliche Stammgäste nach
einem Namen. Einer
sagte sinngemäß folgendes zu Ihr: "Schau dich doch
einfach mal um! Die
Männer liegen dir zu Füßen, du stehst im
Rampenlicht und jeder macht
was du sagst; wie Mata Hari!"
Der Name war geboren und
sollte bis Dezember 2001 auch
Programm bleiben. Unter Lindas "Herrschaft" wurde das Mata Hari zur
Szenebar mit absoluten Wohnzimmer- und Kultcharakter. Nicht zu
vergessen die zahlreichen Afterhour-Parties, die mitunter auch schon
mal in den kleinen Gewölbekeller unterhalb der Bar verlegt
wurden.
Nach rund sieben Jahren hatte
sie genug vom Mata-Hari-Dasein
und eröffnete das Nachtlabor, das sie aber im August 2004
schon wieder
weitergab.
Die
Mata Hari Bar
In der Mata Hari Bar
hatten von nun an zwei ehemalige
Stammgäste das Sagen. Tom Höher und Lorenz Wagener
"modernisierten" die
Bar und den Namen ein wenig und machten sie zum immer noch kultigen
Treffpunkt ihrer nicht zu kleinen Clique samt Anhängsel.
Nach einem halben Jahr jedoch
veränderten sich beide
beruflich und mussten die kleine Bar abermals an zwei damalige
Stammgäste weitergeben.
Matthias Göpfert und
meine Wenigkeit.
Ohne jede Gastroerfahrung, zumindest was die Seite hinter der Theke
betrifft, starteten wir im August 2002, nur zwei Tage nach
Vertragsunterzeichnung den Barbetrieb. Konzept: Alles was uns
gefällt;
nichts was uns woanders nicht gefällt.
So zeigten wir als aller
erstes dem House und Hip Hop die
rote Karte und ließen die Gitarre sprechen. Anfangs nur mit
einer Hand
voll CD's bewaffnet, wurde das Musikprogramm durch
CD-Player-Knöpfchendrücker, wie Sievers, Ramon und
Maze immer
anspruchsvoller und vielseitiger.
Auch die
Getränkekarte, die anfangs nur etwa fünf Cocktails
aufwies, wuchs von Zeit zu Zeit, so dass nun aus über 40
Cocktails,
über 20 Whisk(e)y-Sorten und über zehn verschiedenen
Bieren gewählt
werden kann.
Im April 2003 stieg Matze
leider schon wieder aus, wieder
berufsbedingt, ist aber, wenn er nicht gerade wieder in Barcelona
umhergeistert oder andere Auslandsprojekte in Angriff nimmt, nahezu
täglich in der Bar anzutreffen.
Seither tummeln sich hinter
der Theke immer wieder ehemalige
Stammgäste und helfen mit, dass die Mata Hari Bar weiterhin
Nürnbergs
Wohnzimmer ist und bleibt!
Seit Oktober 2005 ist die Bar
Brauereifrei. Neben unseren
ohnehin schon vielseitigen Standard-Bieren, lassen wir uns immer wieder
ein paar Überraschungen einfallen und bieten somit bis zu 15
verschiedene Biersorten an.
Seit August 2007 ist die
"Mata Hari Bar" eine eingetragene
Marke um sicher zu stellen, dass uns keiner den Namen klaut und/oder
Unfug damit treibt.
Stephan
Bildquelle: Brigitte
Meyer "Alt-Nürnberger Gastlichkeit"
Heinrich Hugendubel-Verlag München 1985
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